Das Mozartdenkmal im Fronhof, Peutingerstraße

Leopold Mozart: Da bin ich. Leopold Mozart.

W. A. Mozart: Und da bin ich. Wolfgang Amadé Mozart.

Sprecherin: 1991, zum 200. Todestag Wolfgang Amadé Mozarts, hat die Mozartgemeinde Augsburg vor der Fürstbischöflichen Residenz im Fronhof das Doppeldenkmal für Vater und Sohn Mozart aufstellen lassen.

Sprecher: Besonders schön ist das Gesicht von Wolfgang Amadé ja nicht gerade.

W. A. Mozart: Meine Nase ist halt nicht nur groß, sondern auch sehr breit. In Wien nennen sie mich „ein kleines rasiertes Schweinsrüsselchen“, aber auch „Stachelschwein“ und „der enorm benaste Mozart“. Wegen meiner Nase lasse ich mich nur im Profil malen.

Sprecherin: Dass der Vater und der Sohn jeweils in eine andere Richtung schauen – hat das was zu sagen?

Sprecher: Der Schöpfer der beiden Denkmalstelen hat damit wohl zum Ausdruck bringen wollen, dass Leopold und Wolfgang Amadé am Ende sehr gegensätzliche Ansichten pflegten.

Sprecherin: Leopold Mozart hat seinen genialen Sohn bis 1777 vergöttert. Als aber sein Sohn erst etwas mit dem „Bäsle“ anfängt, sich dann an seine spätere Ehefrau Constanze Weber hängt und zum Schuldenmacher wurde, entfremden sich Vater und Sohn immer mehr. Die von jeher zwiespältige Vater-Sohn-Beziehung wird für Leopold ab 1778 zu einer Art Hassliebe

Sprecher: Der rational denkende, mitunter kontrollwütige und pedantische, aber an Salzburg gebundene Leopold verzweifelt an seinem Sohn, als der sich mehr und mehr vom Vater abnabelt…

Leopold Mozart: Ich denke mir schier das Haar aus dem Kopf – und schreibe mir die Augen blind. Ich möchte für alles voraus sorgen und ihr seht alles als eine Kleinigkeit an, seid gleichgültig, bindet mir die Hände euch zu raten und zu helfen.

Sprecherin: Leopold fleht seinen Sohn regelrecht an. Er schreibt ihm…

Leopold Mozart: Denke nach, ob du nicht grausamer mit mir verfährst als unser Fürst. … Das Betragen des Fürsten konnte mich nur niederbeugen. Du kannst mich zu Boden schlagen. Er konnte mich nur krank machen. Du kannst mich um das Leben bringen.

Sprecher: Doch selbst als sein Vater stirbt, reist Wolfgang Amadé nicht nach Salzburg. Er drückt sich mit einer billigen Ausrede. Seiner Schwester schreibt er 1787 kühl…

W. A. Mozart: Da ich dermalen unmöglich Wien verlassen kann.

Sprecherin: Auf dem Denkmal steht übrigens „Wolfgang Amadé“. „Amadeus“ hat sich Mozart nämlich wohl nur zum Spaß genannt. Unterschrieben hat er fast immer mit „Wolfgang Amadé“. Die lustig gemeinte Variante seines Vornamens ist heute aber die bekanntere. So dumm kann’s geh’n…

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